Nun hat er es doch getan: Sebastián Piñera, der Präsidentschaftskandidat der rechten Opposition in Chile, zeigt für ein paar Sekunden in einem seiner TV-Spots ein schwules Paar. Einer der beiden Händchen haltenden jungen Männer flüstert Piñera etwas ins Ohr, so wie es im selben Clip weitere Repräsentanten gesellschaftlicher Randgruppen tun - eine Mapuche, ein Kind mit Down-Syndrom, ein alter Mann, eine Sehbehinderte usw. usf. Woraufhin sich der Kandidat (Achtung, Metapher!) zur deren Stimme macht. Im Fall der beiden gays sagt er sinngemäß: "Unsere Mitmenschen akzeptieren uns schon - jetzt wollen wir, dass uns auch der Staat respektiert."
Drei Männer, zwei Schwule, ein Kandidat (um den Clip zu sehen: Bild anklicken)
Wie soll man diese Geste einschätzen? Einerseits ist es gerade für einen rechten Politiker in Chile ein Wagnis, Schwule als das zu zeigen, was sie sind: ganz normale Menschen. So richtig akzeptiert werden sie nämlich noch lange nicht, und schon gar nicht von den vielen Hardlinern in den eigenen Reihen. Als der Inhalt des Spots vor ein paar Wochen durchgesickert war, hatten Politiker beider rechten Parteien (der ultrakatholischen UDI und der eher traditionell-oligarchisch geprägten RN) heftig protestiert und zum Teil mit ihrem Ausstieg aus der Piñera-Kampagne gedroht. So betrachtet hat der Kandidat Mut bewiesen. Umgekehrt wird eine Mogelpackung draus: Mag Piñera sich noch so tolerant zeigen - am Ende wird er, wenn er denn regiert, auf Minister und Abgeordnete angewiesen sein, denen alles Gleichgeschlechtliche ein Gräuel ist. Was sollen sich Homosexuelle von einer solchen Regierung versprechen?
Daran, dass Homosexualität irgendwie auch zum Leben gehört, wird sich die Ultrarechte aber gewöhnen müssen, und der Piñera-Spot ist vielleicht ein kleiner Schritt auf dem Weg dahin. Wie auch zu erfahren war, handelt es sich bei einem der beiden schwulen Männer um Luis Larraín Stieb, den Sohn von Luis Larraín Arroyo, Wirtschaftswissenschaftler an der Universidad Católica und stellvertretender Leiter des UDI-Thinktanks Libertad y Desarrollo. Das vermeintliche Problem tritt also durchaus in den eigenen Reihen auf, und das ist bekanntermaßen auch gut so.
Drei Männer, zwei Schwule, ein Kandidat (um den Clip zu sehen: Bild anklicken)
Wie soll man diese Geste einschätzen? Einerseits ist es gerade für einen rechten Politiker in Chile ein Wagnis, Schwule als das zu zeigen, was sie sind: ganz normale Menschen. So richtig akzeptiert werden sie nämlich noch lange nicht, und schon gar nicht von den vielen Hardlinern in den eigenen Reihen. Als der Inhalt des Spots vor ein paar Wochen durchgesickert war, hatten Politiker beider rechten Parteien (der ultrakatholischen UDI und der eher traditionell-oligarchisch geprägten RN) heftig protestiert und zum Teil mit ihrem Ausstieg aus der Piñera-Kampagne gedroht. So betrachtet hat der Kandidat Mut bewiesen. Umgekehrt wird eine Mogelpackung draus: Mag Piñera sich noch so tolerant zeigen - am Ende wird er, wenn er denn regiert, auf Minister und Abgeordnete angewiesen sein, denen alles Gleichgeschlechtliche ein Gräuel ist. Was sollen sich Homosexuelle von einer solchen Regierung versprechen?
Daran, dass Homosexualität irgendwie auch zum Leben gehört, wird sich die Ultrarechte aber gewöhnen müssen, und der Piñera-Spot ist vielleicht ein kleiner Schritt auf dem Weg dahin. Wie auch zu erfahren war, handelt es sich bei einem der beiden schwulen Männer um Luis Larraín Stieb, den Sohn von Luis Larraín Arroyo, Wirtschaftswissenschaftler an der Universidad Católica und stellvertretender Leiter des UDI-Thinktanks Libertad y Desarrollo. Das vermeintliche Problem tritt also durchaus in den eigenen Reihen auf, und das ist bekanntermaßen auch gut so.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen