An diesem Sonntag trifft Chile nicht nur eine Vorentscheidung über seinen künftigen Präsidenten - es gibt auch ein Jubiläum zu feiern: Vor exakt 25 Jahren veröffentlichte das Mini-Kassetten-Label "Fusión" das allererste Album der Prisioneros, "La voz de los 80". Nicht mehr und nicht weniger als 1.000 Kopien kamen auf den Markt - aber der Erfolg der Gitarre-Bass-Drums-Formation vom Stadtrand Santiagos war so phänomenal, dass ein halbes Jahr später EMI zugriff und nachlegte.
Zusammen mit den sozialkritischen Texten von Sänger Jorge González traf der punkige New-Wave-Sound der Band den Nerv der bis dahin bleischweren chilenischen Achtzigerjahre. Und Klassiker wie "Latinoamérica es un pueblo al sur de Estados Unidos", "¿Quién mató a Marilyn?" oder "Sexo" klingen noch erstaunlich frisch. Rührend mutet dagegen heute der selbst zusammengeschnipselte Videoclip an. Lustigerweise fanden es die Chilenen damals völlig normal, dass González für die Kamera zum Schein in ein verkabeltes Mikrofon sang.
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