Montag, 21. September 2009

Eine kleine Schweiz

Wenn einem in Puerto Montt der Himmel auf den Kopf fällt, sprich: der Regen nicht mehr zu ertragen ist, flieht man am besten über die Berge nach Argentinien. Villa La Angostura ist ein bezauberndes Touristennest am Nordufer des Lago Nahuel Huapi, umgeben von Wäldern aus riesigen Coigüe-Bäumen und Andenzypressen. Auf der Quetrihue-Halbinsel, deren Flanken steil in den See abfallen, gibt es einen ganzen Wald aus Arrayanes zu bewundern, Bäume aus der Familie der Myrtengewächse mit einer hauchdünnen, zimtfarbenen Rinde und Früchten, die sich zur Herstellung von Likör eignen.

Wie das weitaus größere Bariloche am Südufer des Nahuel Huapi wurde auch Villa La Angostura im 20. Jahrhundert für den Fremdenverkehr gegründet. Architektonische Anspielungen auf die Schweiz sind gewollt und allgegenwärtig. In den Läden an der Hauptstraße gibt es Wildschweinschinken, Schokolade und Rustikales. Natürlich darf da auch ein Skigebiet nicht fehlen: Mit zehn Sessel- und Schleppliften ist die Infrastruktur auf dem Cerro Bayo im Vergleich zum Cerro Catedral bei Bariloche bescheiden, aber das Panorama - der tiefblaue See und die verschneite Kordillere ringsherum - machen das mehr als wett. Die Regenwolken hängen derweil auf der anderen Seite der Berge.

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