Donnerstag, 5. November 2009

Alerce Andino



Die Alerce, der namensgebende Baum des 20 Kilometer östlich von Puerto Montt gelegenen Nationalparks Alerce Andino, ist keine Lärche, wie der Name andeutet, den europäische Botaniker ihr einst gaben. "Patagonische Zypresse" ist die korrektere deutsche Bezeichnung des riesigen, sehr langsam wachsenden Baumes, der bis zu 50 Meter hoch und - aufgepasst! - über 3000 Jahre alt werden kann.

In Chile findet man ihn nur noch in Nationalparks und abgelegenen Bergregionen, sein rötliches, feinmaseriges Holz, das sehr feuchtigkeitsunempfindlich ist, war einfach zu begehrt. Jetzt steht die Alerce neben einer Handvoll anderer Baumarten im Anhang I des CITES-Artenschutz-Abkommens: Jeglicher kommerzielle Handel ist streng verboten. Auch in Chile darf niemand eine Alerce fällen - wie man hört, verleiten die astronomischen Preise, die sich mit dem Holz erzielen lassen, manche Menschen dennoch dazu. Eine effektive Kontrolle durch den Staat ist aufgrund der Weitläufigkeit und Unzugänglichkeit des Verbreitungsgebiets kaum möglich.

Um die erste große Alerce in "unserem" Nationalpark zu Gesicht zu bekommen, muss man mehrere Kilometer weit über eine schmale Holperpiste fahren und dann noch eine Stunde laufen. Die nächsten lebenden Exemplare finden sich erst viel weiter oben zwischen den Bergen. Aber auch sonst gibt es unzählige endemische Pflanzen des Valdivianischen Regenwalds zu bestaunen.

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