Chilenen im Ausland sind drollig. Ständig schießen sie Beweisfotos, die den Daheimgebliebenen zeigen, was sie von der großen weiten Welt gesehen haben. Vor allem aber müssen sie selbst mit drauf sein, gerne in der Gruppe, in allerlei komischen Posen oder mit der zum Victory-V geformten Hand - so ist es in Chile Brauch.
Immerhin die Hände unten gelassen haben die Pressevertreter in der Delegation von Präsidentin Michelle Bachelet, die am Dienstag eine halbstündige Audienz bei ihrem Amtskollegen Barack Obama bekam. Im Anschluss outeten sich die Berichterstatter als hoffnungslose Obama-Fans und überredeten ihn mit Schmeicheleien ("You must come to Chile. Everybody loves you there") und rationalen Argumenten ("We travelled such a long way") zu einem Gruppenfoto im Rosengarten des Weißen Hauses. Wie eine aufgekratzte Schulklasse drängelten sie sich um den Präsidenten, die eigene Würdenträgerin vergaßen sie dabei fast.
Zuhause waren natürlich alle neidisch auf die tollen Bilder und schrieben Böses über die verwischte Grenze zwischen Berichterstattung und Fandom. Auch ein paar Blogschreiber in der US-Hauptstadt fanden die Distanzlosigkeit der Chilenen befremdlich. Dabei ist sie doch ein treues Abbild der Obama-Manie, die in Chile immer noch herrscht: Der so sichtbar andere Präsident ist nicht weniger populär, als es einst Michael Jackson war - für den sich die Nachrichtenmoderatorin des Staatsfernsehens gestern Abend ganz in schwarz gehüllt hatte.
Ein wenig untergegangen ist bei der Foto-Affäre, dass Obama kurz zuvor eine ganze Menge Hoffnungen enttäuscht hatte: Nach dem Tête-à-tête mit Bachelet hatte er einem chilenischen Journalisten außerplanmäßig eine Frage gestattet, die dann etwas schwer verdaulich ausfiel: Ob er, Obama, sich für die Mitwirkung der CIA an der Vorbereitung des Putschs von 1973 entschuldigen werde. Die knappe Antwort: "Die Vereinigten Staaten haben immer für das Gute gekämpft. Ich denke, den einen oder anderen Fehler haben wir dabei begangen", so der Liebling der Presse. "Aber mir geht es darum, voranzukommen und nicht zurückzuschauen."
Bild anklicken! (Quelle: La Tercera)
Immerhin die Hände unten gelassen haben die Pressevertreter in der Delegation von Präsidentin Michelle Bachelet, die am Dienstag eine halbstündige Audienz bei ihrem Amtskollegen Barack Obama bekam. Im Anschluss outeten sich die Berichterstatter als hoffnungslose Obama-Fans und überredeten ihn mit Schmeicheleien ("You must come to Chile. Everybody loves you there") und rationalen Argumenten ("We travelled such a long way") zu einem Gruppenfoto im Rosengarten des Weißen Hauses. Wie eine aufgekratzte Schulklasse drängelten sie sich um den Präsidenten, die eigene Würdenträgerin vergaßen sie dabei fast.
Zuhause waren natürlich alle neidisch auf die tollen Bilder und schrieben Böses über die verwischte Grenze zwischen Berichterstattung und Fandom. Auch ein paar Blogschreiber in der US-Hauptstadt fanden die Distanzlosigkeit der Chilenen befremdlich. Dabei ist sie doch ein treues Abbild der Obama-Manie, die in Chile immer noch herrscht: Der so sichtbar andere Präsident ist nicht weniger populär, als es einst Michael Jackson war - für den sich die Nachrichtenmoderatorin des Staatsfernsehens gestern Abend ganz in schwarz gehüllt hatte.
Ein wenig untergegangen ist bei der Foto-Affäre, dass Obama kurz zuvor eine ganze Menge Hoffnungen enttäuscht hatte: Nach dem Tête-à-tête mit Bachelet hatte er einem chilenischen Journalisten außerplanmäßig eine Frage gestattet, die dann etwas schwer verdaulich ausfiel: Ob er, Obama, sich für die Mitwirkung der CIA an der Vorbereitung des Putschs von 1973 entschuldigen werde. Die knappe Antwort: "Die Vereinigten Staaten haben immer für das Gute gekämpft. Ich denke, den einen oder anderen Fehler haben wir dabei begangen", so der Liebling der Presse. "Aber mir geht es darum, voranzukommen und nicht zurückzuschauen."
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