Dass man hier in Chile noch in größter Waldeinsamkeit per Mobiltelefon und, vor allem, Internet mit der ganzen Welt verbunden bleibt, kann man mit einem Touch Kulturpessimismus als Verlust einer wie auch immer gearteten Authentizität kritisieren. Bei rechtem Licht betrachtet ist es eine großartige Sache, und zwar nicht nur für den bloggenden Reisenden, sondern auch für die Menschen, die in solchen "isolierten Regionen" leben, wie sie in Chile ganz offiziell heißen. Blieb etwa Jugendlichen bis vor kurzem nur die Abwanderung, um der äußeren und inneren Einsamkeit zu entfliehen, können sie jetzt zwischen Holzhacken und Netzeflicken mal schnell mit dem Cousin in Santiago chatten oder Musik mit Geichgesinnten tauschen. Ich finde das klasse.
Ganz lückenlos ist die Vernetzung des chilenischen "Großen Südens" natürlich noch nicht, auch wenn die Daten vielerorts mobil übertragen werden, was eine große örtliche Ungebundenheit ermöglicht. Wer sein Handy bei einem Billiganbieter unter Vertrag hat wie wir, muss sich mit großen Löchern im Funknetz abfinden. Für Reisende, wie gesagt, kein Problem: Das celular wartet in der Hemdtasche, irgendwann kommt man in Reichweite eines Senders, und ein sachtes Klingeln meldet eine vor Stunden eingegangene SMS. Sie kommt in diesem Fall von Ricarda, Volontärin bei der Deutschen Welle, die mit mir ein Telefoninterview für die DW-Blogschau machen möchte. Was auch problemlos klappt, obwohl der patagonische Wind zuerst für Störgeräusche bei der Aufzeichung sorgt.
Hier die Links zu Blogschau und Interview. Dass wir laut Anmoderation in einem "kleinen Dorf" leben - geschenkt. Ein wahrhaft winziges und freundliches Dorf ist hingegen Puerto Río Tranquilo am Ufer des Lago General Carrera, wo ich dies hier in einem improvisierten Internetcafé scheibe, das zugleich Telefonzentrale und Kramladen ist (das sind die Internetcafés in, sagen wir, Berlin-Neukölln, freilich auch). Die Verbindung ist ausgezeichnet. Zu lange darin verweilen sollte man dennoch nicht, denn das Seepanorama draußen vor der Tür ist spektakulär.
Und danke nochmal, Ricarda.
Ganz lückenlos ist die Vernetzung des chilenischen "Großen Südens" natürlich noch nicht, auch wenn die Daten vielerorts mobil übertragen werden, was eine große örtliche Ungebundenheit ermöglicht. Wer sein Handy bei einem Billiganbieter unter Vertrag hat wie wir, muss sich mit großen Löchern im Funknetz abfinden. Für Reisende, wie gesagt, kein Problem: Das celular wartet in der Hemdtasche, irgendwann kommt man in Reichweite eines Senders, und ein sachtes Klingeln meldet eine vor Stunden eingegangene SMS. Sie kommt in diesem Fall von Ricarda, Volontärin bei der Deutschen Welle, die mit mir ein Telefoninterview für die DW-Blogschau machen möchte. Was auch problemlos klappt, obwohl der patagonische Wind zuerst für Störgeräusche bei der Aufzeichung sorgt.
Hier die Links zu Blogschau und Interview. Dass wir laut Anmoderation in einem "kleinen Dorf" leben - geschenkt. Ein wahrhaft winziges und freundliches Dorf ist hingegen Puerto Río Tranquilo am Ufer des Lago General Carrera, wo ich dies hier in einem improvisierten Internetcafé scheibe, das zugleich Telefonzentrale und Kramladen ist (das sind die Internetcafés in, sagen wir, Berlin-Neukölln, freilich auch). Die Verbindung ist ausgezeichnet. Zu lange darin verweilen sollte man dennoch nicht, denn das Seepanorama draußen vor der Tür ist spektakulär.
Und danke nochmal, Ricarda.
Wow! Herr C. wird internationaler Medienstar. :-)
AntwortenLöschenWeiter so.
Grüße G.