Freitag, 24. April 2009

Drei Linke

An diesem Wochenende kürt die außerparlamentarische chilenische Linke auf ein­er Nationalversammlung in der Universidad de Santiago ihren Prä­si­dent­schafts­kandidaten. Drei stehen zur Wahl: Guillermo Teillier, Vorsitzender der Kom­mu­nis­ten, Jorge Arrate, Ex-Minister der Concertación und jetzt Re­prä­sen­tant der "allendistischen Sozialisten" sowie Tomás Hirsch von der Hu­ma­nis­ti­schen Partei. Zusammen mit anderen Kleingruppen bilden die Frak­tio­nen der drei das Bündnis Juntos Podemos Más (JPM), für das Hirsch 2005 ins Rennen gegangen war und immerhin 5,4 Prozent der Stimmen geholt hatte.

Traditionell ist die Linke zersplittert, und auch diesmal gibt es mindestens zwei weitere Kandidaten, die außerhalb des JPM laufen: Andrés Navarro und Marco Enríquez-Ominami, beides abtrünnige Parlamentarier der immer strom­li­ni­en­för­mi­ge­ren Sozialistischen Partei. Teillier, Arrate und Hirsch zeigten sich vor ihrer Asamblea Nacional de Izquierda allerdings optimistisch: Die Linke, so Arrate bei einer von Talkrunde von Radio La Nación, sei die einzige politische Kraft, die in Chile derzeit Zulauf habe. Und befeuert von der neuen Eintracht, für die die Asam­blea stehe, werde dieser Aufschwung weitergehen.

Hier die Videoaufzeichnung der Debatte (offenbar mit dem Handy gefilmt).

Egal wer das Rennen am Sonntag macht - der klobige Teillier, der silberhaarige Arrate oder der eloquente Hirsch -, er wird für ein gemeinsames Programm stehen, das die 2.000 Delegierten ebenfalls verabschieden sollen. Einige zentrale Punkte darin: eine neue Verfassung, die Einführung des proportionalen Wahlsystems, Einführung plebiszitärer Elemente, Dezentralisierung und Förderung erneuerbarer Energien - alles Maßnahmen, die auch die Concertación seit langem verspricht oder versprochen hat, ohne sie jedoch umzusetzen. Mehr hier.

Foto: La Nación

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