Das Leben mit einer Holzheizung verändert die Wahrnehmung. Nicht gemeint ist hiermit das gesteigerte Kälteempfinden angesichts einer einzigen Wärmequelle, die das gesamte, schlecht isolierte Haus auf erträgliche Temperaturen bringen muss, sondern der taxierende Blick auf Objekte, den man entwickelt: Ob sich das da verheizen ließe? Ein kaputter Stuhl ist zu Hause in Berlin ein kaputter Stuhl. Hier wird er zum potenziellen Kalorienspender.
Nicht so gut ist natürlich, dass ein Stuhlbein Lackschichten tragen kann, bei deren Verbrennung womöglich viel schädlichere Substanzen aus dem Schornstein entweichen als Feinstaub und Kohlendioxid. Genaues weiß man da natürlich nicht. Aber normalerweise kommen auch nur gepresste Sägespäne in unseren Ofen. Mit der Zeit haben wir den jeweiligen Charakter der verschiedenen Brikettsorten verinnerlicht: Die eckigen sind locker gepresst, lassen sich strategisch günstig aufschichten, brennen schnell an und hinterlassen wenig Asche, haben aber nur einen begrenzten Brennwert. Die mitteldichten runden plustern sich beim Brennen auf und füllen den Ofen im Handumdrehn mit Asche, machen dafür aber mächtig Hitze. Vertut man sich bei ihrer Dosierung, schmort die Wand an. Edel, steinhart und teuer sind die dunkelbraunen langen, die wunderbar gleichmäßig und heiß verbrennen - nur kriegt man sie verdammt schlecht angezündet.
Variantenreich sind denn auch die Brandbeschleuniger: Vom Grillanzünder über zerknüllte Fehlkopien des Unterrichtsmaterials ist alles möglich, ich persönlich schwöre auf ein Stück Haushaltskerze, eingewickelt in ein Tempotaschentuch. Natürlich wandern Zeitungen ebenfalls durch die Klappe, auch deutsche. Interessant: Die neue, bunte taz und Springers B.Z. (eine Freundin ließ mir dankenswerterweise den Titel "1. Mai in Kreuzberg: Die Hass-Nacht" zukommen) verbrennen gleichermaßen gut und vollständig. Anders dagegen der Tagesspiegel, den S. hin und wieder von einer Schülerin zugesteckt bekommt, deren Großvater ihn seit Menschengedenken mit der Post bezieht. Das Holtzbrinck-Blatt brennt langsam, regelrecht tranig, und hinterlässt massenhaft schwarze Rückstände.
Nicht so gut ist natürlich, dass ein Stuhlbein Lackschichten tragen kann, bei deren Verbrennung womöglich viel schädlichere Substanzen aus dem Schornstein entweichen als Feinstaub und Kohlendioxid. Genaues weiß man da natürlich nicht. Aber normalerweise kommen auch nur gepresste Sägespäne in unseren Ofen. Mit der Zeit haben wir den jeweiligen Charakter der verschiedenen Brikettsorten verinnerlicht: Die eckigen sind locker gepresst, lassen sich strategisch günstig aufschichten, brennen schnell an und hinterlassen wenig Asche, haben aber nur einen begrenzten Brennwert. Die mitteldichten runden plustern sich beim Brennen auf und füllen den Ofen im Handumdrehn mit Asche, machen dafür aber mächtig Hitze. Vertut man sich bei ihrer Dosierung, schmort die Wand an. Edel, steinhart und teuer sind die dunkelbraunen langen, die wunderbar gleichmäßig und heiß verbrennen - nur kriegt man sie verdammt schlecht angezündet.
Variantenreich sind denn auch die Brandbeschleuniger: Vom Grillanzünder über zerknüllte Fehlkopien des Unterrichtsmaterials ist alles möglich, ich persönlich schwöre auf ein Stück Haushaltskerze, eingewickelt in ein Tempotaschentuch. Natürlich wandern Zeitungen ebenfalls durch die Klappe, auch deutsche. Interessant: Die neue, bunte taz und Springers B.Z. (eine Freundin ließ mir dankenswerterweise den Titel "1. Mai in Kreuzberg: Die Hass-Nacht" zukommen) verbrennen gleichermaßen gut und vollständig. Anders dagegen der Tagesspiegel, den S. hin und wieder von einer Schülerin zugesteckt bekommt, deren Großvater ihn seit Menschengedenken mit der Post bezieht. Das Holtzbrinck-Blatt brennt langsam, regelrecht tranig, und hinterlässt massenhaft schwarze Rückstände.
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