Langsam reichte es: Die Wochen rund um die längste Nacht des Jahres am 21. Juni waren grau, kalt und verregnet. Der Aktionsradius in der freien Zeit verengt sich unter solchen Umständen meist auf die eigenen vier Wände, das Auto oder - horribile dictu - die Shopping-Mall.
Bei schlechtem Wetter (also sehr, sehr oft) ist Puerto Montt kein guter Ort für Depressive. Im Regen verschwimmen die Konturen der Stadt zu einer unansehnlichen Masse. Das Auge weiß gar nicht wohin schauen angesichts solchen Elends, aber der Blick geht im Regen ohnehin meist nach unten. Das Meer ist kein Meer, sondern ein großer, bleierner Tümpel, die Berge gibt es nur noch in der Erinnerung. Die Luft ist kalt, feucht und voller Rauch. An solchen Tagen wünscht man sich weit weg von hier.
Aber plötzlich dreht der Wind auf Süd und die Stadt ist eine andere. Kalt ist dieser Südwind, kalt und trocken, er schiebt die Wolken an die oberen Ränder der Berge, die darunter wieder erscheinen, mit weiß verschneiten Gipfeln über der Bucht, deren dunkelblaues Wasser lustvoll an die Ufermauern brandet. Plötzlich ist das Meer wieder Meer, sind Möwen da, die Achterbahn spielen mit dem Wind. Über den Hafen segeln Pelikane - wo waren die eigentlich vorher?
Die Farben kehren in der Sonne, die längst wieder Kraft gesammelt hat, mit Wucht zurück, auch auf all den schäbigen Holzfassaden , von denen der Lack abblättert. Das Rot ist wieder ein Rot, das Türkis ein Türkis, das dunkle Gelb, das bei Regen wie Erbrochenes aussieht, leuchtet so warm, dass man es dem Hund gleichtun möchte, der sich vor der Haustür ausstreckt und sich nicht mehr vor Kälte einrollen muss wie eine Schnecke.
Die Straßen sind mit einem Mal voller Menschen. Horden von Schülern lungern lachend in der Sonne herum. Es riecht nach Sommer, trotz aller Kälte, die der Südwind mit sich bringt. Nach langen Tagen, nach Ausflügen, nach Bootsfahrten und Grillen im Garten. Noch ist es lange nicht soweit. Aber Tage wie dieser machen Wochen schlechen Wetters wett.
Bei schlechtem Wetter (also sehr, sehr oft) ist Puerto Montt kein guter Ort für Depressive. Im Regen verschwimmen die Konturen der Stadt zu einer unansehnlichen Masse. Das Auge weiß gar nicht wohin schauen angesichts solchen Elends, aber der Blick geht im Regen ohnehin meist nach unten. Das Meer ist kein Meer, sondern ein großer, bleierner Tümpel, die Berge gibt es nur noch in der Erinnerung. Die Luft ist kalt, feucht und voller Rauch. An solchen Tagen wünscht man sich weit weg von hier.
Aber plötzlich dreht der Wind auf Süd und die Stadt ist eine andere. Kalt ist dieser Südwind, kalt und trocken, er schiebt die Wolken an die oberen Ränder der Berge, die darunter wieder erscheinen, mit weiß verschneiten Gipfeln über der Bucht, deren dunkelblaues Wasser lustvoll an die Ufermauern brandet. Plötzlich ist das Meer wieder Meer, sind Möwen da, die Achterbahn spielen mit dem Wind. Über den Hafen segeln Pelikane - wo waren die eigentlich vorher?
Die Farben kehren in der Sonne, die längst wieder Kraft gesammelt hat, mit Wucht zurück, auch auf all den schäbigen Holzfassaden , von denen der Lack abblättert. Das Rot ist wieder ein Rot, das Türkis ein Türkis, das dunkle Gelb, das bei Regen wie Erbrochenes aussieht, leuchtet so warm, dass man es dem Hund gleichtun möchte, der sich vor der Haustür ausstreckt und sich nicht mehr vor Kälte einrollen muss wie eine Schnecke.
Die Straßen sind mit einem Mal voller Menschen. Horden von Schülern lungern lachend in der Sonne herum. Es riecht nach Sommer, trotz aller Kälte, die der Südwind mit sich bringt. Nach langen Tagen, nach Ausflügen, nach Bootsfahrten und Grillen im Garten. Noch ist es lange nicht soweit. Aber Tage wie dieser machen Wochen schlechen Wetters wett.
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