Gar nicht so einfach, das Blog am Köcheln zu halten, wenn man zu Recherchezwecken unterwegs ist. In Santiago habe ich mich für einen Artikel mit ein paar Menschen getroffen, um mit ihnen über den 11. September 1973 zu sprechen, unter anderem mit dem Ex-Präsidentschaftskandidaten Tomás Hirsch. Dazu in Kürze mehr.
Gut gefallen hat mir (und J., der mich begleitete) die kleine Ausstellung "Pintacanes" im unterirdischen Centro Cultural Palacio La Moneda. Bei den seriell aus Glasfaser gepressten und künstlerisch gestalteten Hunden handelt es sich im Prinzip um eine Spielart der abscheulichen Buddybären, aber hier stimmt das Konzept: Kein steriles Wappentier stand Modell, sondern ein kleiner, räudiger Straßenköter, ein quiltro, dem man in den Straßen von Santiago tatsächlich auf Schritt und Tritt begegnet und der deshalb als legitimer Vertreter der Metropole gelten darf. Auch die Verfremdungen haben es in sich. Renommierte Künstler haben sie gemeinsam mit Bewohnern des Stadtteils La Pintana geschaffen, sie erzählen von Sex, Drogen und Armut, von Lebensfreude und einem gewitzten Umgang mit nationaler Identität. Wau!
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