Freitag, 26. September 2008

Selbstkritik und Sexkritik

Eine ebenso geschätzte wie weit gereiste Kollegin wies mich im Zusammenhang mit diesem Post auf folgenden Umstand hin:

Du schreibst von der in Chile legendären Drachenschnur mit Glassplittern, die da unten weltweit einmalig sei - dann hast du wohl nicht den "Drachenläufer" des afghanischstämmigen Khaled Hosseini gelesen, der seit Jahren auf der Bestsellerliste ist - da geht es nämlich u. a. genau um diese Schnur.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, besagtes Buch (wie so viele andere gute Bücher) tatsächlich nicht gelesen zu haben. Und einmal mehr wird deutlich, wie wenig originell die neuweltlichen Traditionen sind. Traurig - aber wahr.

Derselben Kollegin verdanke ich den Hinweis auf einen Text in der New York Times, den ich nur zu gerne weiterreiche: "In Tangle of Young Lips, a Sex Rebellion in Chile" skizziert ein Thema, das zu recherchieren ich mich schon aus Altersgründen nicht so recht getraut hätte - die überbordende sexuelle Experimentierlust der Teenager eines Landes, in dem die katholische Kirche vorgibt, wie man Moral zu buchstabieren hat, in dem Abtreibungen streng verboten und Scheidungen erst seit kurzem möglich sind. Den Katalysator des sexuellen Erwachens haben die Autoren auch ausgemacht: das Internet. So vernetzt wie in Chile sind die jungen Menschen fast nirgendwo, und statistisch gesehen hat fast jeder Dritte einen Fotolog-Account ... aber lesen Sie selbst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen