An ausgiebige Zeitungslektüre war im Urlaub nicht zu denken, aber allzu viel ist auch nicht passiert. In der Hauptsache sind ein paar Leute nass geworden, und zwar nicht nur wetterbedingt.
Einen Krug Wasser ins Gesicht bekam Bildungsministerin Mónica Jiménez von der Oberstufenschülerin María Música Sepúlveda, die sich der Politikerin nach einer Veranstaltung genähert hatte, um ihren Unmut über die Zustände im Erziehungswesen loszuwerden - worauf die Ministerin nach Ansicht der Schülerin nicht angemessen reagierte. Der Liter Wasser hat hohe Wellen geschlagen, ob er der anhaltenden Bildungsdebatte gedient oder geschadet hat, ist unklar. Heute hat das Lehrerkollegium von Músicas Schule beschlossen, dass das Mädchen mit dem Pippi-Langstrumpf-Gesicht zum kommenden Schuljahr die Einrichtung verlassen muss. Morgen wollen ihre Freunde und hunderte andere Schüler dagegen protestieren. Auch von dieser Kundgebung werden voraussichtlich viele durchnässt nach Hause kommen.
Mit Eiern beworfen wurden vor ein paar Tagen mehrere linke Stadtverordnete des Schickeria-Badeorts Viña del Mar - von rasenden Anhängerinnen, möglicherweise auch Mitarbeiterinnen der rechten Bürgermeisterin Virginia Reginato. Die Geschichte dahinter ist recht merkwürdig: Ende Oktober finden in ganz Chile Kommunalwahlen statt, und dabei tritt eine Verordnung in Kraft, die verlangt, dass Kandidaten für leitende Ämter die zwölfte Klasse abgeschlossen haben, also eine komplette Schulkarriere vorweisen können. Damit haben jetzt an die drei Dutzend amtierende Bürgermeister von links bis rechts ein Problem. Auch Virginia Reginato, die zwar die entsprechenden Papiere besitzt, an deren rechtmäßigem Erwerb aber starke Zweifel bestehen. Bezeichnend bei den Protestszenen: Die Polizei schützte zwar die Angegriffenen, beließ es aber dabei, den Dauerwellen-Mob sacht abzudrängen. Wären die Angreifer jung, männlich oder gar links gewesen, hätten die Ordnungskräfte mit Sicherheit ihre Knüppel kreisen lassen.
Schweissnass vor Aufregung sind derweil alle Technikfreaks, deren Etat ausreicht, um sich in ein paar Wochen das neue iPhone 3G zu leisten. Dann kommt das Apple-Wunderwerk nämlich erstmalig nach Chile, die Vorgängermodelle hatten es nicht über die Anden geschafft. Vertrieben wird es hier vom Anbieter Claro, einem chilenischen Ableger von América Móvil - dem Konzern des mexikanischen Unternehmers Carlos Slim, der zurzeit als reichster Mann der Welt gilt. Der Run auf die chilenischen iPhones wird Slims Vermögen nur marginal vermehren, aber bald werden auch hier stolze und glückliche Menschen die glatte Oberfläche ihres Handys streicheln.
Einen Krug Wasser ins Gesicht bekam Bildungsministerin Mónica Jiménez von der Oberstufenschülerin María Música Sepúlveda, die sich der Politikerin nach einer Veranstaltung genähert hatte, um ihren Unmut über die Zustände im Erziehungswesen loszuwerden - worauf die Ministerin nach Ansicht der Schülerin nicht angemessen reagierte. Der Liter Wasser hat hohe Wellen geschlagen, ob er der anhaltenden Bildungsdebatte gedient oder geschadet hat, ist unklar. Heute hat das Lehrerkollegium von Músicas Schule beschlossen, dass das Mädchen mit dem Pippi-Langstrumpf-Gesicht zum kommenden Schuljahr die Einrichtung verlassen muss. Morgen wollen ihre Freunde und hunderte andere Schüler dagegen protestieren. Auch von dieser Kundgebung werden voraussichtlich viele durchnässt nach Hause kommen.
Mit Eiern beworfen wurden vor ein paar Tagen mehrere linke Stadtverordnete des Schickeria-Badeorts Viña del Mar - von rasenden Anhängerinnen, möglicherweise auch Mitarbeiterinnen der rechten Bürgermeisterin Virginia Reginato. Die Geschichte dahinter ist recht merkwürdig: Ende Oktober finden in ganz Chile Kommunalwahlen statt, und dabei tritt eine Verordnung in Kraft, die verlangt, dass Kandidaten für leitende Ämter die zwölfte Klasse abgeschlossen haben, also eine komplette Schulkarriere vorweisen können. Damit haben jetzt an die drei Dutzend amtierende Bürgermeister von links bis rechts ein Problem. Auch Virginia Reginato, die zwar die entsprechenden Papiere besitzt, an deren rechtmäßigem Erwerb aber starke Zweifel bestehen. Bezeichnend bei den Protestszenen: Die Polizei schützte zwar die Angegriffenen, beließ es aber dabei, den Dauerwellen-Mob sacht abzudrängen. Wären die Angreifer jung, männlich oder gar links gewesen, hätten die Ordnungskräfte mit Sicherheit ihre Knüppel kreisen lassen.
Schweissnass vor Aufregung sind derweil alle Technikfreaks, deren Etat ausreicht, um sich in ein paar Wochen das neue iPhone 3G zu leisten. Dann kommt das Apple-Wunderwerk nämlich erstmalig nach Chile, die Vorgängermodelle hatten es nicht über die Anden geschafft. Vertrieben wird es hier vom Anbieter Claro, einem chilenischen Ableger von América Móvil - dem Konzern des mexikanischen Unternehmers Carlos Slim, der zurzeit als reichster Mann der Welt gilt. Der Run auf die chilenischen iPhones wird Slims Vermögen nur marginal vermehren, aber bald werden auch hier stolze und glückliche Menschen die glatte Oberfläche ihres Handys streicheln.
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