Allerlei Lehrreiches über die von uns bereiste Carretera Austral lässt sich in einem Artikel nachlesen, den ich für die Reiseseiten der taz geschrieben habe - sowie die spannende Reportage meiner Berliner Kollegin Plutonia Plarre, die uns hier besucht und hunderte Kilometer Schotter mit dem Fahrrad bezwungen hat.
Bei dieser Gelegenheit habe ich festgestellt, dass einer meiner Lieblingsorte auf der Carretera weder im Blog noch im Artikel Erwähnung gefunden hat: Puyuhuapi. Dies soll hier nachgeholt werden.
Puyuhuapi ist ein verregnetes, aber irgendwie entspanntes Dörfchen am Ende eines Fjordes. Nirgendwo in Chile sieht der Pazifik wohl weniger nach Pazifik aus als hier, viele halten die Wasserzunge für einen der unzähligen Seen in der Gegend. Gegründet wurde der Ort in den Dreißigerjahren von Migranten aus dem Sudetenland, die später mit Arbeitern aus Chiloé eine Teppichmanufaktur errichteten (hier mehr zur Geschichte). Vor den windschiefen Holzhäuschen Puyuhuapis wachsen Hortensien und Rosen, die Regale in den kleinen Läden sind DDR-mäßig leer, irgendwo steht ein Kälbchen an einem Strick und lässt sich streicheln.
Man kann in Puyuhuapi sehr günstig zelten, mehrere Familien haben ihre Grundstücke mit Duschen, Spülbecken und großen Planendächern gegen den Regen ausgestattet. Lässt man sich hier nieder, kann man den Tag mit einem schönen Kontrastprogramm bestreiten: Morgens kriecht man aus dem feuchten Zelt und frühstückt spartanisch in einem Holzverschlag, wo in einem alten Ölfass ein Feuer flackert. Dann fährt man ein paar Kilometer am Fjord entlang und setzt zu den Termas de Puyuhuapi über, einem luxuriösen Thermalbad mitten im Urwald, wo Reisegruppen für ein paar Spa-Tage vom Katamaran abgeladen werden.
Voll sind die Termas aber selten, und die Gebühr für einen Tagesaufenthalt ist im Gegensatz zu den Übernachtungspreisen absolut vertretbar. Man planscht also in den wohltemperierten Innenbecken, macht ein bisschen Spinning und lässt sich massieren, oder man taucht in eines der 40-Grad-Außenbecken unter Farnen und mit Treppe zum Meer, am besten, wenn es gerade regnet. Abends putzt man sich dann wieder im Dunkeln die Zähne und kriecht ins Zelt.
Das Allergrößte, was man bei Puyuhuapi erleben kann, ist freilich der "Hängende Gletscher" im Queulat-Nationalpark, der von hier aus ebenfalls schnell zu erreichen ist. Nach einer etwas beschwerlichen Wanderung durch den Regenwald steht man ganz klein vor dieser Wand, von der immer wieder Eisbrocken in die Tiefe krachen. Die Stücke erscheinen aus der Ferne ganz klein. Erst der Donner, der anschließend das ganze Tal erfüllt, lässt den Betrachter die wahren Dimensionen erahnen.
Bei dieser Gelegenheit habe ich festgestellt, dass einer meiner Lieblingsorte auf der Carretera weder im Blog noch im Artikel Erwähnung gefunden hat: Puyuhuapi. Dies soll hier nachgeholt werden.
Puyuhuapi ist ein verregnetes, aber irgendwie entspanntes Dörfchen am Ende eines Fjordes. Nirgendwo in Chile sieht der Pazifik wohl weniger nach Pazifik aus als hier, viele halten die Wasserzunge für einen der unzähligen Seen in der Gegend. Gegründet wurde der Ort in den Dreißigerjahren von Migranten aus dem Sudetenland, die später mit Arbeitern aus Chiloé eine Teppichmanufaktur errichteten (hier mehr zur Geschichte). Vor den windschiefen Holzhäuschen Puyuhuapis wachsen Hortensien und Rosen, die Regale in den kleinen Läden sind DDR-mäßig leer, irgendwo steht ein Kälbchen an einem Strick und lässt sich streicheln.
Man kann in Puyuhuapi sehr günstig zelten, mehrere Familien haben ihre Grundstücke mit Duschen, Spülbecken und großen Planendächern gegen den Regen ausgestattet. Lässt man sich hier nieder, kann man den Tag mit einem schönen Kontrastprogramm bestreiten: Morgens kriecht man aus dem feuchten Zelt und frühstückt spartanisch in einem Holzverschlag, wo in einem alten Ölfass ein Feuer flackert. Dann fährt man ein paar Kilometer am Fjord entlang und setzt zu den Termas de Puyuhuapi über, einem luxuriösen Thermalbad mitten im Urwald, wo Reisegruppen für ein paar Spa-Tage vom Katamaran abgeladen werden.
Voll sind die Termas aber selten, und die Gebühr für einen Tagesaufenthalt ist im Gegensatz zu den Übernachtungspreisen absolut vertretbar. Man planscht also in den wohltemperierten Innenbecken, macht ein bisschen Spinning und lässt sich massieren, oder man taucht in eines der 40-Grad-Außenbecken unter Farnen und mit Treppe zum Meer, am besten, wenn es gerade regnet. Abends putzt man sich dann wieder im Dunkeln die Zähne und kriecht ins Zelt.
Das Allergrößte, was man bei Puyuhuapi erleben kann, ist freilich der "Hängende Gletscher" im Queulat-Nationalpark, der von hier aus ebenfalls schnell zu erreichen ist. Nach einer etwas beschwerlichen Wanderung durch den Regenwald steht man ganz klein vor dieser Wand, von der immer wieder Eisbrocken in die Tiefe krachen. Die Stücke erscheinen aus der Ferne ganz klein. Erst der Donner, der anschließend das ganze Tal erfüllt, lässt den Betrachter die wahren Dimensionen erahnen.
Nachtrag: Auf den Reiseeseiten der Tercera ist auch gerade ein Text über den Parque Nacional Queulat erschienen - natürlich nur auf Spanisch.
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