Wenn zwei sich streiten, leidet der Dritte: Boliviens Präsident Evo Morales erkennt in der Klage, die Peru in der vergangenen Woche vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen Chile erhoben hat, den Versuch, Boliviens Anspruch auf einen Zugang zum Pazifik zu hintertreiben. Mit seiner Klage strebt Peru eine Neudefinition der maritimen Grenze zum Nachbarland Chile an. Die bestehenden Verträge betrachtet man in Lima als völkerrechtlich nicht bindend, es handelt sich nach aktueller Lesart lediglich um Fischereiabkommen.
Sollte Peru in Den Haag Recht bekommen, könnte das Land 38.000 Quadratkilometer in der bisher zu Chile gehörigen 200-Seemeilen-Zone bewirtschaften - und das ist in den fischreichen Pazifikgewässern eine ganze Menge. Der Konflikt hat eine lange und komplizierte Vorgeschichte, er geht auf den Salpeterkrieg (1879-1884) zurück, bei dem Chile die Provinz Arica und das Departement Tarapacá von Peru sowie das Departement Antofagasta von Bolivien erbeutete. Noch heute wollen peruanische Nationalisten - etwa Ollanta Humalas PNP - den Anspruch auf die verlorenen Territorien nicht aufgeben, und in Bolivien ist die Forderung nach einem Zugang zum Pazifik sowieso Religion.
Die genaue Argumentation der Klageschrift ist noch nicht bekannt, aber chilenische wie bolivianische Rechtsexperten gehen davon aus, dass der peruanische Schachzug Boliviens Chancen konterkariert, einen Korridor zum Meer an der peruanisch-chilenischen Grenze zu erhalten. Ein Thema, das unter den Regierungen Morales/Bachelet immerhin auf der zwischenstaatlichen Agenda steht. In Lima wird das gar nicht gern gesehen - schließlich entstünde so eine Pufferzone zwischen Peru und seinen ehemaligen Gebieten.
"Ich hoffe sehr, dass die Klage um die Seegrenze nicht dazu dienen soll, unsere historische Forderung auf einen souveränen Zugang zum Meer zu behindern", sagte Morales am Montag bei den Feierlichkeiten zum "Tag des Meeres" in La Paz. Der Präsident sprach auch von "internen Faktoren", die zur Verzögerung des Themas betrügen, und zitierte aus dem Bericht einer chilenischen Journalistin. Ihr hatten Vertreter der rechten Opposition Boliviens anvertraut, man müsse eine schnelle Lösung des Meer-Problems hintertreiben. Denn sollte der Konflikt in Morales' Amtszeit gelöst werden, würden ihn die dankbaren Bolivianer für alle Ewigkeit im Amt bestätigen.
Sollte Peru in Den Haag Recht bekommen, könnte das Land 38.000 Quadratkilometer in der bisher zu Chile gehörigen 200-Seemeilen-Zone bewirtschaften - und das ist in den fischreichen Pazifikgewässern eine ganze Menge. Der Konflikt hat eine lange und komplizierte Vorgeschichte, er geht auf den Salpeterkrieg (1879-1884) zurück, bei dem Chile die Provinz Arica und das Departement Tarapacá von Peru sowie das Departement Antofagasta von Bolivien erbeutete. Noch heute wollen peruanische Nationalisten - etwa Ollanta Humalas PNP - den Anspruch auf die verlorenen Territorien nicht aufgeben, und in Bolivien ist die Forderung nach einem Zugang zum Pazifik sowieso Religion.
Die genaue Argumentation der Klageschrift ist noch nicht bekannt, aber chilenische wie bolivianische Rechtsexperten gehen davon aus, dass der peruanische Schachzug Boliviens Chancen konterkariert, einen Korridor zum Meer an der peruanisch-chilenischen Grenze zu erhalten. Ein Thema, das unter den Regierungen Morales/Bachelet immerhin auf der zwischenstaatlichen Agenda steht. In Lima wird das gar nicht gern gesehen - schließlich entstünde so eine Pufferzone zwischen Peru und seinen ehemaligen Gebieten.
"Ich hoffe sehr, dass die Klage um die Seegrenze nicht dazu dienen soll, unsere historische Forderung auf einen souveränen Zugang zum Meer zu behindern", sagte Morales am Montag bei den Feierlichkeiten zum "Tag des Meeres" in La Paz. Der Präsident sprach auch von "internen Faktoren", die zur Verzögerung des Themas betrügen, und zitierte aus dem Bericht einer chilenischen Journalistin. Ihr hatten Vertreter der rechten Opposition Boliviens anvertraut, man müsse eine schnelle Lösung des Meer-Problems hintertreiben. Denn sollte der Konflikt in Morales' Amtszeit gelöst werden, würden ihn die dankbaren Bolivianer für alle Ewigkeit im Amt bestätigen.
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