Seit Sonntag ist Puerto Montt ein ziemlich einsamer Leuchtturm der auf Staatsebene regierenden Concertación: Nur zwei Hauptstädte der 14 Regionen Chiles (die región metropolitana nicht mitgerechnet) werden noch von Bürgermeistern des Mitte-Links-Bündnisses geführt. Dass die Bürger unserer Stadt den sozialistischen Amtsinhaber mit dem klingenden Namen Rabindranath Quinteros klar wiederwählten, dürfte einfach an dessen jovialer Persönlichkeit liegen - und daran, dass die Stadt trotz aller Lachs-Krisen immer noch floriert. Da liegt eben kein Wechsel in der Luft.
Im Rest des Landes sah das offenbar anders aus: Das rechte Bündnis Alianza por Chile erreichte bei der Wahl der Bürgermeister gut 40 Prozent der Stimmen und toppte damit die Concertación, die zwei Prozentpunkte darunter blieb. Für die Rechten ein Traumergebnis, das aus ihrer Sicht den Sieg bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr vorwegnimmt. Tatsächlich ist es der erste Wahlsieg überhaupt, den die Alianza seit der Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1990 verbuchen konnte.
Dreist kommt weiter, dachte sich dieser Stadtratskandidat in Puerto Montt und photoshoppte sich mal eben an Obamas Seite. Genutzt hat es ihm nichts.
Dass die Concertación bei den Wahlen der Gemeinderäte ihren Vorsprung halten konnte, beruhigt Christ- und Sozialdemokraten wenig. Richtig weh tut ihnen, dass sie wichtige Städte und Gemeinden verloren haben bzw. nicht zurückerobern konnten: die Hafen- und Parlamentsstadt Valparaíso, die Universitätsstadt Concepción oder die Gemeinde Santiago, das Herzstück des hauptstädtischen Konglomerats, welches das Amt eines Oberbürgermeisters nicht kennt. Hier rechnete Ex-Amtsinhaber Jaime Ravinet mit einer triumphalen Rückkehr ins Rathaus, aber am Ende gewann der Kandidat der UDI, Pablo Zalaquett, mit fast 50 Prozent der Stimmen.
Mehr als mau auch das Ergebnis für das linke Bündnis Juntos Podemos Más aus Kommunisten, Humanisten und anderen Gruppen. Ihr Spitzenmann Tomás Hirsch hatte bei den Stadtratswahlen einen Sprung von 9 auf 14 Prozent prophezeit, tatsächlich ist die Koalition noch unter neun Prozent gerutscht. Einziger Trost: Die Kommunistische Partei führt zum ersten Mal seit 1990 (genau genommen natürlich seit 1973) wieder das Rathaus einer Teilgemeinde der Hauptstadt (Pedro Aguirre Cerda).
Und warum das alles? Präsidentin Michelle Bachelet führte die relative Schlappe auf Reibereien zwischen den Parteien der Concertación zurück, die nun enden müssten, der Sprecher einer als "die Widerspenstigen" bekannten Gruppe christdemokratischer Parlamentarier sah sie derweil als Quittung dafür, dass Bachelet ihre Wahlversprechen nicht einhalte. Der UDI-Senator Pablo Longueira fand eine schlüpfrige Metapher: Quien pierde la virginidad votando por la UDI, después le gusta, sprich: wer mit den Rechten seine Jungfräulichkeit verliert, macht es immer wieder mit ihnen.
Und ein gewisser "Andrés" kommentiert im Rahmen eines Wahl-Blogs: "Die Concertación hat einfach keine Ideen mehr ... Sie haben keine Diktatur mehr, gegen die sie kämpfen können, Pinochet ist tot, sie haben nichts mehr, sie können einem leid tun. Ich glaube, früher oder später wird die Concertación Pinochet am meisten von allen vermissen." Das ist zwar gemein und recht simpel argumentiert, aber ein kleines Körnchen Wahrheit steckt mal wieder drin.
Im Rest des Landes sah das offenbar anders aus: Das rechte Bündnis Alianza por Chile erreichte bei der Wahl der Bürgermeister gut 40 Prozent der Stimmen und toppte damit die Concertación, die zwei Prozentpunkte darunter blieb. Für die Rechten ein Traumergebnis, das aus ihrer Sicht den Sieg bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr vorwegnimmt. Tatsächlich ist es der erste Wahlsieg überhaupt, den die Alianza seit der Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1990 verbuchen konnte.
Dreist kommt weiter, dachte sich dieser Stadtratskandidat in Puerto Montt und photoshoppte sich mal eben an Obamas Seite. Genutzt hat es ihm nichts.
Dass die Concertación bei den Wahlen der Gemeinderäte ihren Vorsprung halten konnte, beruhigt Christ- und Sozialdemokraten wenig. Richtig weh tut ihnen, dass sie wichtige Städte und Gemeinden verloren haben bzw. nicht zurückerobern konnten: die Hafen- und Parlamentsstadt Valparaíso, die Universitätsstadt Concepción oder die Gemeinde Santiago, das Herzstück des hauptstädtischen Konglomerats, welches das Amt eines Oberbürgermeisters nicht kennt. Hier rechnete Ex-Amtsinhaber Jaime Ravinet mit einer triumphalen Rückkehr ins Rathaus, aber am Ende gewann der Kandidat der UDI, Pablo Zalaquett, mit fast 50 Prozent der Stimmen.
Mehr als mau auch das Ergebnis für das linke Bündnis Juntos Podemos Más aus Kommunisten, Humanisten und anderen Gruppen. Ihr Spitzenmann Tomás Hirsch hatte bei den Stadtratswahlen einen Sprung von 9 auf 14 Prozent prophezeit, tatsächlich ist die Koalition noch unter neun Prozent gerutscht. Einziger Trost: Die Kommunistische Partei führt zum ersten Mal seit 1990 (genau genommen natürlich seit 1973) wieder das Rathaus einer Teilgemeinde der Hauptstadt (Pedro Aguirre Cerda).
Und warum das alles? Präsidentin Michelle Bachelet führte die relative Schlappe auf Reibereien zwischen den Parteien der Concertación zurück, die nun enden müssten, der Sprecher einer als "die Widerspenstigen" bekannten Gruppe christdemokratischer Parlamentarier sah sie derweil als Quittung dafür, dass Bachelet ihre Wahlversprechen nicht einhalte. Der UDI-Senator Pablo Longueira fand eine schlüpfrige Metapher: Quien pierde la virginidad votando por la UDI, después le gusta, sprich: wer mit den Rechten seine Jungfräulichkeit verliert, macht es immer wieder mit ihnen.
Und ein gewisser "Andrés" kommentiert im Rahmen eines Wahl-Blogs: "Die Concertación hat einfach keine Ideen mehr ... Sie haben keine Diktatur mehr, gegen die sie kämpfen können, Pinochet ist tot, sie haben nichts mehr, sie können einem leid tun. Ich glaube, früher oder später wird die Concertación Pinochet am meisten von allen vermissen." Das ist zwar gemein und recht simpel argumentiert, aber ein kleines Körnchen Wahrheit steckt mal wieder drin.
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