Gut: Die chilenischen Justiz hat Verfahren gegen nicht weniger als 98 mutmaßliche Beteiligte an der sogenannten Operación Colombo eröffnet. Der Untersuchungsrichter Víctor Montiglio, der die entsprechenden Haftbefehle erließ, verwies gestern vor der Presse darauf, dass das Verfahren das Ergebnis von "33 Jahren Arbeit der Justizbehörden" sei - wobei sich diese Arbeit während der ersten 15 Jahre, also bis zum Ende der Pinochet-Ära, eher im Verborgenen abgespielt haben dürfte. Bei der Operación Colombo handelte es sich um ein perfide Operation des militärischen Geheimdienstes DINA, mit der der dieser die Ermordung von 119 Oppositionellen im Jahr 1975 auf ausgeklügelte Weise zu verdunkeln versuchte: Unter anderem mithilfe gefälschter ausländischer Presseberichte wurde suggeriert, die Verschwundenen hätten in Argentinien und Brasilien den bewaffenten Kampf gegen die Junta vorbereitet, seien aber von ihren eigenen Gesinnungsgenossen nach internen Führungskämpfen hingerichtet worden. Jetzt werden sich Ex-Offiziere der DINA, aber auch ehemalige Fahrer, Wachen und andere Helfershelfer vor Gericht verantworten müssen.
An den Grenzen des Machbaren
vor 2 Wochen
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