So langsam wird Puerto Montt seinem Ruf gerecht, ein schlimmes Regennest zu sein. Das Niederschlagsdefizit (die Dirección Meteorológica de Chile vergleicht die Summe der Niederschläge seit Jahresbeginn mit dem langjährigen Mittel zum entsprechenden Zeitpunkt) ist auf 37 Prozent zusammengeschmolzen, und die Wäsche auf der Leine hinterm Haus erhält mindestens eine Extraspülung am Tag.
Mit dem einsetzenden Regen geht langsam auch die Saison der incendios forestales zu Ende, wobei von Waldbränden im engeren Sinne kaum die Rede sein kann. Was da monatelang rund um die Stadt und insbesondere entlang der Panamericana lodert, schwelt und stinkt und bisweilen für stark eingeschränkte Sichtweiten sorgt, ist in erster Linie buschiges Brachland. Den Zunder liefert dabei eine Pflanze, die im Süden Chiles so verhasst wie verbreitet ist: der Stechginster. Eingeschleppt haben ihn die Deutschen. Also wir.
In Mitteleuropa sehen wir uns ja immer wieder von invasiven Neophyten bedroht, pflanzlichen Eindringlingen aus dem Rest der Welt. Nicht ganz zu Unrecht, versteht sich: Arten wie der Riesen-Bärenklau oder die fiese Pollenschleuder Ambrosia lassen sich in der Tat kaum als Bereicherung der einheimischen Flora begreifen. Insofern ist es ein Aha-Erlebnis zu sehen, dass sich ein Land am anderen Ende der Welt mit einer invasiven Spezies herumschlägt, die ihren Ursprung in der Alten Welt sogar im wissenschaftlichen Namen trägt: ulex europaeus heißt der hübsch gelb blühende Busch, den die Chilenen espinillo oder chacai nennen. Dass er so gut brennt, liegt an den bis zu 4 Prozent ätherischen Ölen, die seine Zweige und Stacheln enthalten.
Es waren wohl tatsächlich deutsche Siedler, die das stachelige Zeug im 19. Jahrhundert nach Chile einführten, um damit ihre Felder zu umfrieden und so vor Eindringlingen zu schützen. Das dürfte erfolgreich gewesen sein, denn der espinillo sticht fürchterlich. Seitdem hat sich der Ginster allerdings rasant ausgebreitet, und alle Versuche, seinen Vormarsch zu stoppen, haben sich bislang als wenig praktikabel oder zu teuer erwiesen. Derzeit wird in einem Feldversuch mit einer hawaiianischen Motte experimentiert, die den chacai fressen soll. Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Die Feuerwehreinsätze, die oft am Rande der Straße zu beobachten sind, wirken bisweilen ein wenig unentschlossen. Vielleicht hofft man ja, dass wenigstens das Feuer seine Arbeit tut und den europäischen Eindringling des Landes verweist.
Nachtrag (am Freitag): Jetzt sind es nur noch 36 Prozent.
In Mitteleuropa sehen wir uns ja immer wieder von invasiven Neophyten bedroht, pflanzlichen Eindringlingen aus dem Rest der Welt. Nicht ganz zu Unrecht, versteht sich: Arten wie der Riesen-Bärenklau oder die fiese Pollenschleuder Ambrosia lassen sich in der Tat kaum als Bereicherung der einheimischen Flora begreifen. Insofern ist es ein Aha-Erlebnis zu sehen, dass sich ein Land am anderen Ende der Welt mit einer invasiven Spezies herumschlägt, die ihren Ursprung in der Alten Welt sogar im wissenschaftlichen Namen trägt: ulex europaeus heißt der hübsch gelb blühende Busch, den die Chilenen espinillo oder chacai nennen. Dass er so gut brennt, liegt an den bis zu 4 Prozent ätherischen Ölen, die seine Zweige und Stacheln enthalten.
Es waren wohl tatsächlich deutsche Siedler, die das stachelige Zeug im 19. Jahrhundert nach Chile einführten, um damit ihre Felder zu umfrieden und so vor Eindringlingen zu schützen. Das dürfte erfolgreich gewesen sein, denn der espinillo sticht fürchterlich. Seitdem hat sich der Ginster allerdings rasant ausgebreitet, und alle Versuche, seinen Vormarsch zu stoppen, haben sich bislang als wenig praktikabel oder zu teuer erwiesen. Derzeit wird in einem Feldversuch mit einer hawaiianischen Motte experimentiert, die den chacai fressen soll. Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Die Feuerwehreinsätze, die oft am Rande der Straße zu beobachten sind, wirken bisweilen ein wenig unentschlossen. Vielleicht hofft man ja, dass wenigstens das Feuer seine Arbeit tut und den europäischen Eindringling des Landes verweist.
Nachtrag (am Freitag): Jetzt sind es nur noch 36 Prozent.
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