Donnerstag, 3. April 2008

Was das hier soll

Wenn Geschichte sich wiederholt, muss das keine Farce sein: Es kann sich auch um einen glücklichen Zufall handeln.


Mein erster Aufenthalt in Chile begann im Juli 1989 und endete im März 1991. Diesseits der Anden ging die Ära Pinochet zu Ende, in Deutschland die DDR, wovon ich kaum etwas mitbekam. Es hieß damals, ich leiste einen „Anderen Dienst im Ausland“. Das muss wohl so gewesen sein. Woran ich mich deutlicher erinnern kann, sind Begegnungen mit wunderbaren Menschen, traumhafte Landschaften, allerlei Anekdotisches und eine Sprache, die mir mindestens so gut gefiel wie meine eigene. Von nun an war Chile eine Konstante in meinem Leben – auch wenn die Abstände meiner Besuche immer größer wurden.

Dass S.* und ich die Leidenschaft für dieses Land teilen, traf sich hervorragend. Man könnte auch sagen: Ohne Chile würden wir uns gar nicht kennen. Die Chance, gemeinsam mit unseren Kindern wenigstens zwei Jahre in Chile verbringen zu können, hätten wir noch vor einem guten Jahr für recht unwahrscheinlich gehalten. Ermöglicht hat es uns die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Köln, womit nicht zuletzt bewiesen wäre, dass Köln auch Vorzüge hat.


An einer der deutschen Tradition und Sprache verpflichteten Bildungseinrichtung bringt S. nun Jugendlichen die Sprache ihrer Urgroßeltern wieder nahe - oder das, was daraus inzwischen geworden ist. Mein Dienst ist diesmal der Dienst an der Familie, den ich mit Freuden leiste. Weil ich aber in den vergangenen 17 Jahren unter anderem ein wenig schreiben gelernt habe, nutze ich die Gelegenheit und die technologische Entwicklung, mit diesem Blog ein paar Eindrücke und Überlegungen weiterzugeben.


Das wird nicht jeden interessieren. Mit Sicherheit jedenfalls wird keinen potenziellen Leser alles interessieren, was mir zu notieren einfällt. Muss es auch nicht. Wenn jemand irgendeinen meiner Gedanken oder eines meiner Bilder bedenkens- oder betrachtenswert findet, will ich zufrieden sein. In jedem Fall sind alternative Informationsquellen nur einen Klick entfernt. Stellte sich hingegen Feedback in Form von Kommentaren oder Mails ein, wäre mein Glück vollkommen.


Nun denn: manos a la obra.


* Diese Texte erscheinen im Internet, also an einem öffentlichen Ort. Das hat viele Vor- und einige Nachteile. Aus Gründen der Diskretion habe ich mich entschieden, die Namen von Familienangehörigen und Freunden entweder durch ein Kürzel oder ein Alias zu ersetzen. Mein Name ist ja bekannt.


1 Kommentar:

  1. Hallo,
    jemand hat mir den Link zu deinem Blog geschickt. Meine Urgroßmutter war auch Chilenin, weil mein Urgroßvater mal sein Glück dort versuchen wollte, aber ohne Geld dafür mit Frau und Kind nach Köln zurückkam. Köln hat also noch mehr Gutes.
    Ich gucke demnächst mal wieder vorbei.
    Ciao
    Bettina Rose

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