In Sachen Einwanderung hat Chile eine Menge Erfahrung. Seit Ankunft der Spanier haben viele andere Nationen und Ethnien ihren Beitrag zur landestypischen Mischung geleistet - Kroaten, Deutsche, Italiener, Basken, Briten und Franzosen. Eine der größten Einwanderungsgruppen kam aus dem Nahen Osten: christliche Palästinenser, die Anfang des 20. Jahrhunderts vor dem Osmanischen Reich nach Südamerika flohen.
In Santiago gibt es ein "arabisches" Viertel, wo sich viele Palästinenser niederließen, um Textilhandel zu betreiben (im Volksmund wird diese Gruppe absurderweise turcos, Türken genannt), es gibt Escuelas Palestinas, einen Club Deportivo Palestino, der seine Heimspiele im Estadio Palestino austrägt, und viele Konditoreien und Supermärkte verkaufen dulces árabes, nämlich Baklava.
Ausriss: La Tercera
In Santiago gibt es ein "arabisches" Viertel, wo sich viele Palästinenser niederließen, um Textilhandel zu betreiben (im Volksmund wird diese Gruppe absurderweise turcos, Türken genannt), es gibt Escuelas Palestinas, einen Club Deportivo Palestino, der seine Heimspiele im Estadio Palestino austrägt, und viele Konditoreien und Supermärkte verkaufen dulces árabes, nämlich Baklava.
Vor diesem Hintergrund wird klar, weshalb am vergangenen Sonntag an die tausend Chilenen die Ankunft der ersten 39 von 117 palästinensischen Flüchtlingen aus dem irakisch-syrischen Grenzgebiet feierten, die in diesen Tagen auf Betreiben des UNHCR sowie der katholischen Vicarías de Pastoral Social y de los Trabajadores von Chile aufgenommen werden. Die ersten acht Familien werden in La Calera wohnen, einer Kleinstadt in der weiteren Umgebung von Santiago, wo ebenfalls viele Nachfahren der ersten palästinensischen Einwanderung leben.
Einen gewichtigen Unterschied zwischen den chilenisierten und den frisch eingetroffenen Palästinensern gibt es allerdings: Letztere sind Muslime. Schon deshalb wurden beim Willkommensessen, das Bürgermeister Roberto Chahuán ausrichten ließ, zwar Empanadas, aber kein Rotwein serviert - eine in Chile für gewöhnlich zwingende Kombination. Fragt sich, ob die Aufführung einer Cueca, die ebenfalls zum Programm gehörte, von interkulturellem Fingerspitzengefühl zeugte: Immerhin symbolisiert der chilenischen Nationaltanz - nach volkstümlicher Deutung - das eindeutig sexuell konnotierte Werben des Hahns um die Henne.
Einen gewichtigen Unterschied zwischen den chilenisierten und den frisch eingetroffenen Palästinensern gibt es allerdings: Letztere sind Muslime. Schon deshalb wurden beim Willkommensessen, das Bürgermeister Roberto Chahuán ausrichten ließ, zwar Empanadas, aber kein Rotwein serviert - eine in Chile für gewöhnlich zwingende Kombination. Fragt sich, ob die Aufführung einer Cueca, die ebenfalls zum Programm gehörte, von interkulturellem Fingerspitzengefühl zeugte: Immerhin symbolisiert der chilenischen Nationaltanz - nach volkstümlicher Deutung - das eindeutig sexuell konnotierte Werben des Hahns um die Henne.
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