Manche ausländischen Besucher waren in den Jahren der Pinochet-Diktatur regelrecht enttäuscht, wenn sie feststellten, dass das repressive System sich kaum einer eigenen Symbolik bediente. Sicher, gegenüber dem Moneda-Palast brannte eine "Flamme der Freiheit" auf einem "Altar des Vaterlands", der Militarismus stand in Blüte. Aufmarschplätze im nordkoreanischen Stil oder einen stalinistischen Personenkult um den capitán general suchte man allerdings vergebens.
Insofern waren wir, die wir Ende der Achtziger zum ersten Mal nach Chile kamen, regelrecht dankbar dafür, dass das Regime zumindest auf einem äußerst alltäglichen Objekt seine antikommunistische Fratze zeigte (und hässlich war sie in der Tat): der 10-Peso-Münze.
Als die Junta im Jahr 1975 den Escudo abschaffte und durch den Peso ersetzte, ließ sie auf die Rückseite des Allerwelts-Geldstücks eine geflügelte Frau prägen, die eine um ihre Handgelenke gelegte Kette entzweireißt. Libertad - Freiheit - ist darunter zu lesen, und auch das Datum, an dem Freiheit wiederkehrte, ist angegeben: der 11. September 1973, der Tag des Putsches.
Man erzählt, dass junge Leute in den Tagen der Diktatur sich einen bitteren Spaß daraus machten, die zerrissene Kette der dama de la libertad, wie das Geschöpf offiziell hieß, mit einem Hammer und einem spitzen Nagel wieder zusammenzufügen. Wie ebenfalls kolportiert wird, machte sich die chilenische Zentralbank die Mühe, die derart korrigierten Zahlungsmittel als "defekt" aus dem Verkehr zu ziehen.
Die Münze blieb auch nach 1989 im Umlauf, die Freiheitsdame wurde aber bald durch den Kopf des nationalen "Befreiers" Bernardo O'Higgins ersetzt. Heute sind die alten diez pesos selten geworden und finden angesichts ihres fortgeschrittenen Wertverlusts ohnehin nicht mehr viel Beachtung. Die neuen 100er- und 500er-Münzen, die seit Anfang des Jahrtausends zirkulieren, räumen schließlich ganz mit der Ikonografie des Militärregimes auf: Auf ihnen sind eine Mapuche-Indígena (100 Pesos) sowie der katholische Kardinal Raúl Silva Henríquez (500 Pesos) abgebildet. Letzterer hatte sich unter Pinochet um die Verteidigung der Menschenrechte verdient gemacht.
Insofern waren wir, die wir Ende der Achtziger zum ersten Mal nach Chile kamen, regelrecht dankbar dafür, dass das Regime zumindest auf einem äußerst alltäglichen Objekt seine antikommunistische Fratze zeigte (und hässlich war sie in der Tat): der 10-Peso-Münze.
Als die Junta im Jahr 1975 den Escudo abschaffte und durch den Peso ersetzte, ließ sie auf die Rückseite des Allerwelts-Geldstücks eine geflügelte Frau prägen, die eine um ihre Handgelenke gelegte Kette entzweireißt. Libertad - Freiheit - ist darunter zu lesen, und auch das Datum, an dem Freiheit wiederkehrte, ist angegeben: der 11. September 1973, der Tag des Putsches.
Man erzählt, dass junge Leute in den Tagen der Diktatur sich einen bitteren Spaß daraus machten, die zerrissene Kette der dama de la libertad, wie das Geschöpf offiziell hieß, mit einem Hammer und einem spitzen Nagel wieder zusammenzufügen. Wie ebenfalls kolportiert wird, machte sich die chilenische Zentralbank die Mühe, die derart korrigierten Zahlungsmittel als "defekt" aus dem Verkehr zu ziehen.
Die Münze blieb auch nach 1989 im Umlauf, die Freiheitsdame wurde aber bald durch den Kopf des nationalen "Befreiers" Bernardo O'Higgins ersetzt. Heute sind die alten diez pesos selten geworden und finden angesichts ihres fortgeschrittenen Wertverlusts ohnehin nicht mehr viel Beachtung. Die neuen 100er- und 500er-Münzen, die seit Anfang des Jahrtausends zirkulieren, räumen schließlich ganz mit der Ikonografie des Militärregimes auf: Auf ihnen sind eine Mapuche-Indígena (100 Pesos) sowie der katholische Kardinal Raúl Silva Henríquez (500 Pesos) abgebildet. Letzterer hatte sich unter Pinochet um die Verteidigung der Menschenrechte verdient gemacht.
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