Dienstag, 1. April 2008

Drahtlos glücklich


Gute Nacht, Berlin: Während die regierenden Sozialdemokraten in der deutschen Hauptststadt noch davon träumen, das Zentrum flächendeckend mit W-Lan auszustatten – nur um open-air-surfenden Touristen ein paar kostenlose Onlineinformationen über die Metropole aufzudrängen –, ist die kabellose Öffentlichkeit in Puerto Montt bereits Realität (und das Bild, das diesen Text verschönert, lediglich feine Ironie).


Im den vergangenen Wochen hat der hiesige Festnetzmonopolist Telefónica del Sur, der außerdem Mobiltelefonie, Breitbandinternet und Kabelfernsehen vertreibt, die Plaza de Armas und die gesamte innenstädtische Uferpromenade mit Antennen bestückt (für Laien: die sieht man nicht). Ich habe es ausprobiert. Das WiFi, wie W-Lan in Chile und den meisten Teilen der Welt genannt wird, funktioniert vorzüglich und ermöglicht es, bei einer maximalen Übertragungsrate von 1 Mbit/s mit freiem Blick auf die Reloncaví-Bucht in der aktuellen digitaz zu blättern.


Die iluminación, die Be- oder Erleuchtung also, wie die drahtlose Vernetzung der Öffentlichkeit hier kurioserweise genannt wird, soll natürlich auch den Fremdenverkehr ankurbeln und wird von der Stadtverwaltung und der staatlichen Telekommunikationsbehörde unter dem unbescheidenen Motto Puerto Montt, ciudad global finanziert. Sitios para adultos, Inhalte für Erwachsene, sind auf den Plätzen der globalen Stadt übrigens gesperrt.


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